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Begrenzungen - ein Mann erzählt

Zum Nachdenken

BEGRENZUNGEN (Auch zum anhören - siehe oben Video)

Ein Mann mittleren Alters erzählte mir aus seiner Kindheit. Eine dieser Erzählungen brachten mich sehr zum Nachdenken. So lasse ich ihn selbst erzählen:

Als ich ein kleiner Junge war, wohnte ich im Bayerischen Wald. Genau an der ehemaligen Grenze zur Tschechei.  Wir lernten von klein auf durch die Erwachsenen und den Medien: Wir sind die Guten, die da drüben sind die Bösen. Wir wussten zwar nicht warum die da Drüben die Bösen waren, aber wenn es so gesagt wird... Was wissen wir Kinder denn schon?  Natürlich empfanden wir Angst vor den Bösen. Böses ist nie gut und kann nicht gut sein!

Die Grenze die uns gesetzt wurde, war ein kleiner Bach. Er wurde die kleine Moldau genannt. Auf der anderen Seite war ein wenig Wald und die Grenztürme. So wurde uns eingeprägt niemals, aber auch niemals über den Bach zu gehen. Er wäre die Grenze zwischen Gut und Böse.

Eines Tages ging ich mit meinem Freund in die Nähe des Baches. Wir gingen im spielen immer näher an den Bach. Und plötzlich sprang ich über den Bach und jubelte ganz tapfer: „Jetzt bin ich auf der Seite der Bösen. Jetzt bin ich ein Böser! Dann sprang ich zurück und rief: „Jetzt bin ich auf der Seite der Guten und jetzt bin ich ein Guter.“ Mein Freund wurde dadurch angefeuert und tat das selbe. Und wir beide  riefen abwechselnd nach unseren Sprüngen: „Jetzt bin ich ein Guter. Jetzt bin ich ein Böser. Jetzt bin ich ein Guter, jetzt bin ich ein Böser.“ Im Hinterkopf hatten wir dennoch Angst, da wir wussten das dies von den Grenztürmen gesehen werden konnte.  Also gingen wir nach Hause. Wir wussten zwar das es gefährlich war, aber irgendwie verstanden wir es auch nicht.

Auf der Straße fuhr, als wir noch im Wald versteckt waren, ein  deutsches Zollauto vorbei und wir erschraken bis ins tiefste Mark. Die fuhren sicherlich wegen uns hier herum und suchten uns. So schlichen wir auf Umwegen ins Dorf Nachhause und sie erwischten uns nicht.

Im Nachhinein erfuhren wir, dass die Tschechen die Deutschen über uns Kinder informierten. Natürlich hätte es ins Auge gehen können. Aber was weiß ein Kind schon. Was macht einen Bach zur Trennung von Gut und Böse? Was macht eine Sprache, ein Aussehen, eine Kultur zu gut oder böse?

Die Prägung bzw. das was uns erzählt wird. Ob dem nun so ist oder nicht, können wir nicht beurteilen, wir müssen glauben was uns als Gut und Böse vorgesagt wird. Als Kinder muss man es glauben, als Erwachsener passt man sich ungefragt an.

Was sollen all diese Grenzen die wir setzen? Grenzen engen ein. Grenzen lassen nicht zu über den Zaun zu sehen. Grenzen lassen keinen Austausch zu, Grenzen halten fremd. Und so wird alles Fremde zum Bösen. Doch bringt Fremdes nicht auch Freude? Verpassen wir damit nicht viele neue positive Erfahrungen? Stattdessen setzen Grenzen nur eine Begrenzung mit Angstenergie! Und sind wir nicht alle, von und auf,  einem Planeten und zu gleicher Zeit? Bedeutet das nicht auch, das wir alle, die wir hier gleichzeitig leben, die Geschichte schreiben über das wie wir sind und wie wir handeln und denken. Wir sind eine Menschheit der Grenzen. Wir erbauen Barrieren, Scheidelinien und eine Kluft mit all den Grenzen auf und dass führt zu Feindseligkeit. Feindseligkeit weil man sich nicht kennt.

Szenenwechsel

Lange dachte ich über dieses Erzählung nach. Sie erschütterte mich. Die Kinder geprägt auf Böses das so nicht existiert. Ihnen wurde damit Angst gemacht durch außen, durch die Berichterstattung. Und ich dachte auch darüber nach, wo überall Grenzen gesetzt werden ob geistig oder in der Welt. Wo Fremde zur Feindseligkeit wird und dass es nur die Kinder sind, die mit ihrer Unwissenheit und Neugier die Grenzen nicht annehmen können.  Und wo Menschen wiederum vereint sind, egal welcher Abstammung, welcher Lehren usw.

Vor kurzem fuhr ich in die bekannte Wieskirche. Sie befindet sich nahe meinem Wohnort, dennoch kann ich mich nicht erinnern dort jemals gewesen zu sein. Meist haben Kirchen auf mich ein beklemmendes Gefühl. Zuviel, mit und durch Glauben Jahrhunderte, fiel an Grausamkeiten vor. Jesus starb für uns Menschen und dann starben über die nachfolgenden Jahrhunderte viele wegen Jesus. Ein Irrsinn!! Jesus hätte es den Magen umgedreht und das alles in seinen Namen – es war ein Wahnsinn was in diesen Jahrhunderten fabriziert wurde in seinen Namen. Dies war sicherlich nie sein Wunsch. Im Grunde war es weder christlich noch göttlich, sondern Menschen-gemacht. Eine Grenze zwischen Gut und Böse, wobei das angebliche Gute die Grenze zum Bösen bereits mehr als überschritten hatte.

Als feinfühliger Mensch spürt man dies sofort, man fühlt an diesen Orten, ohne zu wissen wieso, die negative Beihaftung. Genauso spürt man aber auch an bestimmten Orten die positive Energie und bezeichnet diese Orte als Kraftorte. Von dem her, hoffte ich in eine Kirche zu kommen die sich zumindest neutral anfühlt.

Der Weg vom Parkplatz zur Wieskirche war nicht all zu lang aber gefüllt an Menschenmengen. Man sah andächtige Pilger sowie Massenweise Touristen aus aller Herrenländer. Unter anderem aber auffallend sehr viele Japaner.

Man wurde von der Menge in die Kirche hinein gedrängt ein Auskommen kaum möglich. Ich dachte mir schon: „Um Gottes Willen, die erdrücken sich doch gegenseitig.“ Es war kaum eine Möglichkeit Fotos zu machen ohne gleich wieder irgend wohin geschoben zu werden.  Mit der Zeit verließen etliche Besucher die Kirche und es wurde ein wenig freier und so konnte man die Atmosphäre in sich aufsaugen. Und das mich wirklich weg gebeamt, diese Ausstrahlung – diese Atmosphäre.

Da war trotz riesiger Menschenmengen aus unterschiedlichen Kulturen, verschiedenen Religionen ein Frieden der unbeschreiblich war. Man spürte die Hoffnung vieler die ein schweres Los mit sich herumschleppten. Die Sehnsucht nach Frieden. Die Freude und das Staunen. Das Bewundern, die Ruhe, die Stille und den Dank über das eigene Leben. Diese vielen Menschen kamen in Einklang mit positiven Energien die sie selbst aussandten.  Es herrschte ein kollektiver Frieden vor und jeder akzeptierte den Anderen so wie er war. Keinerlei Feindseligkeit, keinerlei Zweifel und Misstrauen sondern ausschließlich ein gemeinsamer Frieden wie ihn nur Kinder kennen.

Warum brauchen wir für so eine Atmosphäre, für so einen Einklang einen bestimmten Ort. Warum geht das nicht überall. Dieser Gedanke beschäftigte mich als nächstes.

Sind wir nicht alle gefangen in der äußeren Welt von Pflichten, Regeln aber vor allem durch Grenzen? Und warum werden diese Grenzen geschaffen wo wir doch alle im Innersten wissen, das dies das blödeste ist, was man tun kann – Grenzen setzen?

Uns unterscheidet nur eins, die eigene Wahl. Die Entscheidung für die Gier zu leben oder für die Liebe. Mit der Gier setzen wir Grenzen zwischen Deins uns Meins. Mit der Liebe öffnen wir die Herzen. Demnach gibt es nur eine Todsünde die alles abdeckt und das wäre die Gier. Sie steht für Neid, Hass, Hochmut, Rachsucht, Völlerei und Ignoranz,so wie es die Kirche nennt.  Das Gegenteil zur Gier ist die Liebe hingegen lässt uns Freude empfinden und gibt Nähe auch zu Fremden. Also liegt es jedem einzelnen selbst in der Hand zu entscheiden: Will ich der Gier folgen oder der Liebe! Will ich mich und andere begrenzen oder will ich jeden mit offenen Armen begegnen und Freude erfahren. Es liegt auch in Deiner Hand zu hinterfragen welche Grenzen sinnvoll sind in deinem Leben oder zum leben auf dieser Welt im Kollektiv.




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